Dienstag, 21. Juni 2016

Bundestags-Ausschuss 1985: Nikotinkonsumenten brauchen genug Nikotin und so wenige Schadstoffe wie möglich

Experten 1985:
Man muss Nikotinkonsumenten genug Nikotin und möglichst geringe Schadstoffbelastung bieten.

24. April 1985
Zitat Bundestags-Ausschuss für Jugend, Familie und Gesundheit
"Einerseits wurde darauf hingewiesen, dass parallel zur Zunahme sogenannter leichter Zigaretten eine Abnahme von Krebserkrankungen der Luftwege zu verzeichnen sei. Andererseits fürchteten Sachverständige, das verminderter Nikotingehalt zu einer Erhöhung des Zigarettenkonsums führen würde, wodurch die Belastung mit Schadstoffen nicht verringert werde. Es wurde gefordert, dass die Forschung dem Umstand Rechnung tragen solle, das vom Raucher benötigte Nikotin in einem Maße anzubieten, das möglichst geringe Schadstoffbelastungen mit sich bringt."
http://legacy.library.ucsf.edu/tid/dbw46e00/pdf?search=%22nikotin%20bundestag%22

Damals war die Welt und der Verstand noch in Ordnung:
Der Fokus lag auf dem nikotininhalierenden Bürger:
"Wie bekommen wir sein Produkt zum Nikotin inhalieren so schadstoffarm wie möglich hin?"
Der Weg zu einer Nikotindampf-Zigarette wäre frei gewesen.
Die Raucher bzw. Nikotinkonsumenten selbst hätten alles akzeptiert, was ihnen zum Nikotin inhalieren schmeckte, da für sie (wie auch für die Experten) Nikotin per se noch als "tödliches Risiko" galt.
Es war damals auch eine "Vaping Cigarette" auf dem Weg zum Markt damals: "Favor" zum Nikotin inhalieren für Raucher.


TV-Spot von Favor (1986):


...und dann kam "Nicorette" von der Pharmaindustrie ins Rampenlicht.
Ab da lernten alle nikotininhalierenden Bürger, sowie alle Politiker und Fachleute auf diesem Planeten:
Nikotin ohne Rauch nennt man "Raucherentwöhnung" und das muss so sicher und reguliert sein wie alle Nikotinprodukte der Pharmaindustrie.
Der Denkfehler:
Mit der sog. "Nikotinersatztherapie" mussten die aufhörwilligen Nikotinkonsumenten vor allem eines stoppen:
Das Nikotinwolke inhalieren...das war ja u.a. ein "tödliches Risiko" damals.
Das ist es bis heute noch in Fachkreisen, obwohl es nicht schädlicher oder suchterzeugender ist als Koffein.
Wie viele stoppten das Nikotin inhalieren von allen E-Rauchern in den letzten Jahren?
Fast niemand:
Bis zu 97% inhalieren immer noch Nikotin....(1) (2)

Hier wird die Pharmaindustrie eines Tages einiges zu erklären haben.
Erst einmal bleibt zu hoffen, dass die E-Raucher selbst langsam aufhören, von "Entwöhnung" zu reden.
Wir brauchen schlicht und einfach Tabak oftmals gar nicht mehr:
Wir "entwöhnen" ihn nicht, sondern wir können auf ihn verzichten!


Die tabaklose Zigarette Favor wurde nach kurzer Zeit vom Markt gebannt, da sie "nicht sicher" war.
Das Patent wurde an einen Pharmakonzern verkauft.



Quellenlinks:
(1) DKFZ 2011:
"Nahezu alle (97%) benutzen nikotinhaltige E-Zigaretten"
http://www.dkfz.de/de/tabakkontrolle/download/Publikationen/Newsletter/Newsletter2011/Newsletter_Juli_2011.pdf

(2) Survey (2014) Dr. Farsalinos mit über 19400 Teilnehmern:
Nur 3,5% nutzen nikotinfreie Liquids

 
 




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